So unterstützt gesunde Ernährung die Krebsbehandlung

Im Bauchzentrum des St. Carolus Krankenhauses in Görlitz werden Patienten mit Krebserkrankungen optimal diagnostiziert und therapiert. Die Fachgebiete Gastroenterologie und Viszeralchirurgie arbeiten dabei eng zusammen. Die Ernährung spielt bei der Behandlung eine ebenso wichtige Rolle wie die Tumortherapie. Aleksandra Stachura, Diätassistentin, berät Patienten vor und nach Operationen zur richtigen Ernährung.

Bedeutung der Ernährung für Krebspatienten

„Man sagt, man ist, was man isst. Krebspatienten müssen stark sein. Es ist wichtig, dass sie sich gesund ernähren“, betont Aleksandra Stachura. Ungefähr 650 Gramm von Obst und Gemüse am Tag liefern Vitamine und Mineralstoffe, die den Körper stärken – idealerweise sind das 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst. Patienten, die sich gesund ernähren, haben mehr Kraft, um den Krebs zu bewältigen. Ein Problem in vielen Krankenhäusern ist die Mangelernährung bei Krebspatienten. Wichtig ist daher eine hochkalorische Ernährung. Aleksandra Stachura empfiehlt, in die Gerichte etwas Sahne zu geben oder Nüsse dabeizuhaben. „Nüsse sind praktisch, sie liefern schnell wichtige Nährstoffe.“

Umgang mit Appetitlosigkeit

Appetitlosigkeit ist bei Krebspatienten häufig. „Es gibt Tricks, neben der hochkalorischen Ernährung können kleinere Portionen und häufigere Mahlzeiten helfen“, erklärt Stachura. Trinken spielt auch eine wichtige Rolle. Smoothies und Säfte sind besonders empfehlenswert, da sie viele Früchte und somit viele Vitamine und Kalorien enthalten.

Proteinreiche Ernährung

Eine eiweißreiche Ernährung ist essenziell. Proteine sind nicht nur in Fleisch enthalten. Brokkoli und Vollkornprodukte sind Beispiele für pflanzliche Proteinquellen. Nüsse, Erdnüsse und Walnüsse bestehen aus Eiweiß und Fett und sind daher besonders wertvoll. „Wir bestehen aus Eiweiß und brauchen Bausteine, um den Körper aufzubauen“, sagt Stachura.

Ernährungsberatung und Nachsorge

Die erste Ernährungsberatung findet möglichst früh nach der Diagnose statt. Je früher die Patienten eine Ernährungsumstellung beginnen, desto besser. Im Bauchzentrum beraten die Experten vor und nach der Operation. Ein regelmäßiges Nutriscreening hilft, den Ernährungszustand zu überwachen. Bei untergewichtigen Patienten ist eine wöchentliche Beratung notwendig.

Praktische Tipps für Patienten

Aleksandra Stachura betont die praktische Umsetzung der Ernährungsempfehlungen im Alltag. Beispiele wie Spaghetti Carbonara und Bohneneintopf verdeutlichen, dass gesunde Ernährung auch schmackhaft sein kann.

Nach der Operation

Nach der OP ist eine angepasste Vollkost wichtig. Die Ernährung soll den Körper nicht belasten. Aleksandra Stachura erstellt für die Patienten Lebenslisten mit geeigneten und ungeeigneten Produkten. Sie betont, dass es nicht darum geht, eine strikte Diät einzuhalten, sondern den Körper während der Heilung zu unterstützen. Wichtig ist, dass Patienten nach der OP leichte Kost zu sich nehmen, die den Körper nicht belastet, schwer verdaulich ist oder bläht.

Fokus Darmkrebs

Fünf wichtige Take-Away Messages Ernährung bei Krebs

Die Ernährung ist ein zentraler Bestandteil der Krebsbehandlung im Bauchzentrum des St. Carolus Krankenhauses. Aleksandra Stachura setzt sich als Diätassistentin mit ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung dafür ein, dass Patienten durch gesunde Kost gestärkt werden. Da sind ihre wichtigsten Tipps:

1. Eine gesunde Ernährung stärkt Krebspatienten und hilft ihnen, den Krebs zu bewältigen.

2. Hochkalorische Nahrungsmittel wie zum Beispiel fetthaltige Milchprodukte und Nüsse sind besonders wichtig bei Mangelernährung.

3. Kleine Portionen und häufigere Mahlzeiten können Appetitlosigkeit entgegenwirken.

4. Eiweißreiche Lebensmittel sind essenziell für den Körperaufbau.

5. Nach der OP sollte der Körper durch angepasste Vollkost unterstützt werden.

Aleksandra Stachura (29), ist staatlich anerkannte Diätassistentin. Nach ihrer dreijährigen Ausbildung zur Diätassistentin in Zittau setzt sie ihr Wissen und ihre Leidenschaft für gesunde Ernährung erfolgreich im St. Carolus Krankenhaus ein.

Sie plant und kontrolliert die Speisen der Patienten in der Krankenhausküche und stellt sicher, dass die Mahlzeiten den Bedürfnissen der Patienten entsprechen. Besondere Wünsche werden direkt über sie geregelt. „Wir wollen, dass es den Patienten besser geht“, sagt sie. Die enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Pflegefachkräften gewährleistet eine optimale Ernährung der Patienten.